Projekte für BMW R1200G LC Adventure - K51
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Steckbrief Bike
125 PS / 125 Nm (6500 1/min)
Vmax 213 km/h
Leergewicht 229 kg
Baujahr 2016
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Projekt Cockpit+ Generation III - Umsetzung ab 2020
Die Ausstattung des Cockpits der BMW R1200GS LC Adventure von
2016 hat, gegenüber dem Vorgängermodel R1200GS
AC, nochmals deutlich zugelegt: Gut sichtbar sind
u.a. die sehr große Ganganzeige, die Füllstandsanzeige
des Tanks und die - ohne "Durchs-Menü-Klicken"
- permanet sichtbare Uhrzeit im Display.
Der Bordcomputer lässt kaum Wünsche
offen, viele Informationen können abgerufen werden: Außentemperatur (im BMW-Display EXT.TEMP),
Öl-Temperatur, Durchschnittsgeschwindigkeit,
Durchschnittsverbrauch, Reichweite, Ölstandshinweis,
Reifenfülldrücke, Datum, nächster Service
etc. Darüber hinaus gibt es Fülle von Meldungen
und Überwachungsfunktionen, die ein "Nachbessern"
mit einem Cockpit+ nicht erforderlich machen.
Jedoch vermisse ich u.a. die Trip-Time und die Bord-/Ladespannung.
Das "Durchs-Menü-Klicken"
zur Anzeige der Außentemperatur finde ich immer
noch unkomfortabel - ich schätze zwar die vielen
Informationen des Bordcomputers, aber benötige
nach wie vor meine gewohnte "Auf einen
Blick"-Anzeige.
Vom "alten" R1200GS
AC-Projekt konnte - außer dem Quelltext
- nichts weiter verwendet werden. Darüber hinaus
sollte es sich unauffällig in die vorhandene
Optik einfügen, klein und fein musste es
auch noch werden, bohren oder andere invasive Maßnahmen
kommen bei dem Bike nicht in Frage:
Also die Hardware von Grund auf neu gestalten!
Das Projekt Cockpit+ Generation III startete im September 2020, hier die Umsetzung:
Integration des Cockpit+ Generation III ins BMW-Ensamble

Platzierung im linken
Windabweiser
Entwicklung Cockpit+
Aufgrund der umfangreichen Funktionen und Überwachungsfunktionen
des Bordcomputers mussten "nur" wenige Anforderungen umgesetzt werden - im Vergleich zum R1200GS
AC-Projekt ein Klacks!
- Anzeige Außentemperatur (EXT) mit
Eiswarnung ab <5°C
- Anzeige Bord-/Ladespannung inkl. grafischer Batteriesymbole
- Anzeige Trip-Time
- Taster für
- Reset der Trip-Time oder zur
- Anzeige der Min-/Max-Temperatur
- Lichtsensor zur Erfassung des Umgebungslichts
- Außenliegende USB-Programmierschnittstelle für Firmware-Updates
- Beim Start Text "R1200GS Adventure"
und BMW-Logo
Display
Cockpit+ Generation III
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Zur Realisierung
wurde, auch und wegen Platzgründen, ein Mikrocontroller Arduino "Beetle" gewählt, die benötigte Hardware wurde
auf Lochrasterplatine entwickelt. Aufgrund der
reduzierten Hard- und Softwareanforderungen konnte auf eine externe Controlbox
verzichtet werden.
Die Anzeige erfolgt über ein grafisches 1,3" OLED-Display mit
128x64 Pixel (monochrom/weiß):
eine Entscheidung, die mir große grafische
Gestaltungsfreiheiten ermöglicht. Die Einbindung
erfolgt über I²C und macht sich bei
der Programmierung und der mechanischen Umsetzung
positiv bemerkbar. Die Hintergrund-Beleuchtung
kann über den Kontrast adaptiv angepasst
werden.
Diese Entscheidungen führten zu einem
sehr kompakten Ergebnis:
Alle Elektronikkomponenten wie Mikrocontroller Arduino / Messtechnik / Goldcap zum Puffern etc.) passen in ein nur "Streichholzschachtel"-großes
Gehäuse - Punktlandung!
Das wasserdichte Gehäuse ist aus schwarzem
Kunststoff,
alle Nahtstellen und Zuleitungen sind mit Flüssiggummi
abgedichtet.
Alle Kabelausführungen wurden, auch zur
Zugentlastung, innen mit Epoxidharz abgedichtet
und haben sich in der Praxis bewährt. |
Der Temperaturfühler DS18B20 zur Erfassung der
Umgebungs-Temperatur ist hinreichend genau und vor
allem wasserdicht. Die Montage erfolgt unter dem Schnabel,
so dass er keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt
ist.
Der Abgriff der Versorgungsspannung vom 12 V-Bordnetz
erfolgt nach "Zündung EIN" über
einen Y-Stecker an der Bordsteckdose des BMW-Cockpits.
Der 12-V Anschluss ist zur einfachen Demontage über
einen Steckverbinder umgesetzt - kein schneiden, löten
etc. notwendig.
Fazit
Die Umsetzung war gegenüber des Vorgängerprojekts für die R1200GS
AC einfacher, da der Funktionsumfang geringer ist. Aufgrund meiner Erfahrung aus den vorherigen Projekten ging die Umsetzung relativ schnell über die Bühne. Das kontrastreiche OLED eröffnete mir große gestalterische Möglichkeiten, bei weitem höher und zeitgemäßer als die des LC-Displays. Eine gute Wahl.

Arduino Beetle
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Der Arduino Beetle ist super, baut mit 21 x 28 x 3 mm sehr klein und ist für das Projekt bestens geeignet. Aber der Einsatz von 2 Schriftfonts lastet den Speicher schon sehr aus. I²C zur Anbindung des OLED-Displays ist einfach und extrem hilfreich gegen "Kabelsalat" - warum hab ich das nicht schon früher gemacht? Aber man wächst mit den Aufgaben. |
Die Hardware ist soweit abgeschlossen und es ist Winterpause,
eine erste Erprobung im Fahralltag erfolgt ab März
2021. Die verbleibende Zeit wird genutzt, um die Software
weiter zu optimieren. Nach endgültiger Fertigstellung im kommenden Jahr werden die Fotos aktualisiert, werde berichten.
Bei Rückfragen oder zum Erfahrungsaustausch bitte einfach Kontakt mit mir aufnehmen.