Cockpit+ an BMW R1100GS

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Projekt für BMW R1100GS - 259

Steckbrief Bike
78 PS / 97 Nm (5250 1/min)
Vmax 197 km/h
Leergewicht 243 kg
Baujahr 1996

wikipedia mehr bei Wikipedia

Projekt Cockpit+ Generation I - Umsetzung ab 2014

Die Ausstattung der BMW R1100GS von 1996 bezüglich ihres Cockpits ist schon sehr gut:
Gesamt- und Tageskilometer im Tacho und die Öltemperatur, Ganganzeige, Füllstandsanzeige des Tanks und Uhrzeit im FID (Fahrzeug-Informations-Display) - der Vorgänger des Bordcomputers.

Vermisst hatte ich anfänglich nur die

  • Umgebungstemperatur. Dann kam der Wunsch einer
  • Trip-Time hinzu,
  • die Bord-/Ladespannung war plötzlich auch notwendig, und plötzlich musste
  • der Status der Nebelleuchten auch noch angezeigt werden.
  • Bei Nachtfahrten sollte eine adaptive Display-Beleuchtung die Helligkeit reduzieren,
    wofür das Umgebungslicht über einen Lichtsensor erfasst werden musste.
  • Nach "Zündung AUS" sollte die Trip-Time noch 2 Minuten erhalten bleiben, was
    einen Goldcap zum Puffern erforderlich machte.
  • Da ich mir die Werte für die Reifenfülldrücke einfach nicht merken kann wurden diese Informationen auch noch programmiert.
  • 3 LEDs zur Visualisierung verschiedener Status
    (u.a. gelb zur Eiswarnung ab <5°C, rot für Über-/Unterspannungsalarm,..)
  • Nach dem Einschalten durfte der Begrüßungstext "Guude wie..." nicht fehlen.
  • Randnotiz: Die Rücklichtüberwachung, deren Auswerteelektronik im Rücklicht integriert und vergossen ist, war ein weiteres Projekt. Die Rücklichtüberwachung kommuniziert mit der gelben Melde-LED des Cockpit+, um im Falle eines Leuchtmitteldefekts eine Meldung abzusetzen, hier das Prinzip:


Nachdem die Anforderungen definiert waren startete das Projekt Cockpit+ Generation I, so dass die gewünschten Informationen auf meinen Ausfahrten "Auf einen Blick" zur Verfügung standen.

Entwicklung Cockpit+


Planung Displaygestaltung

Zur Realisierung habe ich mich für einen Mikrocontroller Arduino "Pro Mini" entschieden, die benötigte Hardware wurde auf Lochrasterplatine entwickelt und ist in einer externen Controlbox untergebracht.

Die Anzeige wurde mit dem LC-Display DOGM163E-A
(3x 16 Zeichen, 48x12 mm) mit weißer, adaptiver Hintergrund-Beleuchtung realisiert (wikipedia ELECTRONIC ASSEMBLY). Das wasserdichte Gehäuse für das Display ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt, das Design PAKTISCH & GUT.
Alle Klebestellen wurden mit Flüssiggummi abgedichtet und haben über 3 Jahre tadellos dicht durchgehalten.

Die Controlbox für den Mikrocontroller, Messtechnik, Goldcap zum Puffern etc. wurde in eine Kunststoffbox gepackt und hat zwischen der Scheibe und der BMW-Cockpitarmatur ein optisch sehr unauffälliges Plätzchen gefunden.

Eine Halterung aus Aluminium sorgte zur Befestigung zwischen dem Tacho und Drehzahlmesser.


Schottland-Trip 2015 - Regentest bestanden!


Controlbox Cockpit+ Generation I
Alle Kabelausführungen wurden, auch zur Zugentlastung, innen mit Epoxidharz abgedichtet und haben sich in der Praxis bewährt. Der Temperaturfühler DS18B20 ist hinreichend genau und vor allem wasserdicht. Die Montage erfolgte mit Kabelbinder unter dem Schnabel, so dass er keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt war. 

Der Abgriff der Versorgungsspannung vom 12 V-Bordnetz erfolgte nach "Zündung EIN" an einer geeigneter Stelle am Bike, die Anschlüsse zur einfachen Montage/Demontage über einen Steckverbinder umgesetzt.

Fazit
Vor dem Verkauf der R1100GS war die Cockpit-Erweiterung gute 3 Jahre am Bike und hat mich ohne Ausfälle ca. 25.000 km auf meinen Motorradtouren informativ begleitet.

Die Controlbox inkl. des Arduinos und der Messtechnik hat danach ein weiteres Redesign erfahren und wurde auf die Bedürfnisse der R1200GS AC Adventure weiter angepasst, modifiziert und programmiert.

Weitere Details wie z. B. Fehlermeldungen, erstellte Symbole, technische Einzelheiten, Lösungen etc. könnten noch weitere Seiten füllen, werden hier aber nicht weiter ausgeführt.

Bei Rückfragen oder zum Erfahrungsaustausch können Sie sich unter Kontakt mit mir in Verbindung setzen.